2015

25.02.2015: Auftaktkonferenz des Bundesprogramms „Demokratie leben!“

Ort: Berlin

Mit einer Auftaktkonferenz in Berlin am 25.2.2015 ist das Bundesprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend von Ministerin Manuela Schwesig eröffnet worden.

Nun startet auch die Akademie Waldschlösschen mit einem auf 5 Jahre angelegten landesweiten Modellprojekt „Akzeptanz für Vielfalt – gegen Homo-, Trans*- und Inter*feindlichkeit“ - in Zusammenarbeit mit dem Queeren Netzwerk Niedersachsen (QNN) und dem Verein Niedersächsischer Bildungsinitiativen e.V. (VNB).

Ziel des Modellprojektes ist die Konstituierung eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses, das zunächst in Niedersachsen und NRW flächendeckend jeweils „vor Ort“ verankert wird, sich nachhaltig vernetzt und zusammenarbeitet und weiterqualifiziert. Dr. Rainer Marbach von der Stiftung Akademie Waldschlösschen: „Homo-, Trans*- und Inter*feindlichkeit ist in der Gesellschaft nach wie vor strukturell vorhanden -  in jüngster Zeit auch kampagnenartig von rechtskonservativen Kreisen verstärkt, initiiert z.B. durch die AfD. Daher ist auf lokaler Ebene und in öffentlicher Verantwortung eine Auseinandersetzung mit diesem Phnänomen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit notwendig und muss gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Akteur_innen bekämpft werden“.

Sensibilisierung, Qualifizierung und Aktivierung von Mitarbeiter_innen kommunaler Verwaltungen, Akteur_innen und Trägern der Lehrer_innen- und Erwachsenenbildung, der Jugend- und Beratungsarbeit, des Sports und der LSBT*I*-Selbstorganisationen soll heteronormative „Selbstverständlichkeit“ hinterfragen und die Sichtbarkeit von LSBT*I* und ihre gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe fördern.

Das Projekt verfolgt einen intersektionellen Ansatz, es berücksichtigt auch Aspekte der Mehrfachdiskriminierung auf Grund von Behinderung und chronischer Krankheit, ethnischer Herkunft, religiöser und weltanschaulicher Überzeugung sowie des Alters. Einzelne Diskriminierungsmechanismen dürfen nicht losgelöst voneinander betrachtet werden, sondern müssen in ihrer Verschränkung begriffen und durch Strukturwandel bekämpft werden.

Im Modellprojekt der Akademie Waldschlösschen arbeiten 17 Kooperationspartner_innen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zusammen - sowohl aus dem Bereich der LSBT*I*-Community (wie z.B. das Queere Netzwerk Niedersachsen, die Schulaufklärungsprojekte (SchLAu) aus Niedersachsen und NRW, der Landesverband für transgeschlechtliche Selbstbestimmung und Intersexuelle Menschen – Landesverband), als auch der Jugend- und Erwachsenenbildung (z.B. Agentur für Erwachsenenbildung Niedersachsen und Paritätisches Jugendwerk), des Sports sowie Hochschulen (Universität Oldenburg und Vechta).